Wer 1:0 führt der stets verliert…

ist eine angebliche Fußballerweisheit, die diese EM völlig wiedermal auf den Kopf stellt. Bei 21 von 31 Spielen stimmte dies nicht. Nur die viermal wurde ein Spiel gedreht, von der Türkei, Deutschland und Spanien, im „Freundschaftsspiel“ gegen die Griechen. Das einzige was die Spanier von einer perfekten EM trennt, ist, dass sie gegen Italien ein Elfmeterschießen benötigten, und dass es in ihrem gedrehten Spiel um nichts mehr ging. Aber das ist Kritelei auf höchstem Niveau, denn was die Spanier geschafft haben – alle Spiele gewinnen – ist überhaupt erst einmal einer Mannschaft gelungen: 1984 den Franzosen, allerdings im eigenen Lande.

Insofern war das Endspiel nach dem 1:0 durch Torres praktisch vorentschieden. Bis zur spanischen Führung war das Spiel noch einigermaßen ausgeglichen. Zwei gefährlichen Straftraumszenen der Spanier stand ein teilweise druckvolles deutsches Pressing gegenüber, dass die Meister des Kurzpasses teilweise zu planlosen Bällen nach vorne zwang. Dannach gabs für Jogis Jungs nichts mehr zu hohlen.

Der größtenteils attraktive Fußball der fußballerisch besten EM aller Zeiten, dürfte allerdings durch die Angst in Rückstand zu geraten gefährdet sein. Wie Spiele aussehen, in denen beide Seiten dies verhindern wollen, haben dieViertelfinales Kroatien-Türkei und Spanien-Italien gezeigt.

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